Die Wasserfreunde Lüdenscheid blicken auf eine lange Tradition im Wasserball zurück. In den letzten Jahren gab es immer wieder Wasserballer aus Lüdenscheid, die in die Ferne zogen und dort überaus erfolgreich in höheren Ligen und auf internationaler Ebene spielten. Allen voran ist hier Britta Sieber zu nennen, die Ende der 90er Jahre nach Hohenlimburg ging, dort zunächst mit den Damen in der Bundesliga und dann sogar in der Nationalmannschaft spielte. Oder Stephan Florian, der während seines Studiums in Heidelberg in der Oberliga spielte. Oder Bastian Grüger und Florian Turck, die ihre Wasserballkappen mittlerweile in Köln schnüren und in der Bezirksliga Mittelrhein zum Einsatz kommen. Fortfürhren lässt sich diese Liste mit Tim-Oliver Schulze, der nach dem Studium wieder in Lüdenscheid spielt. Oder Jonas Steiling und Sebastian Turck, die gerade zum Studium nach Aachen gegangen sind und dort jetzt auch spielen.
Ebenfalls noch aktiv sind Steffen, Bastian und Florian König, die mit ihren neuen Vereinen in der 2. Bundesliga spielen. Florian, der älteste der drei, war auch der erste, den es 2008 zum Studieren in eine neue Stadt zog. Aachen als Studentenstadt bot gleichzeitig die Möglichkeit, in einem jungen und hochmotivierten Team Wasserball zu spielen. Zunächst in der Verbandsliga, konnte Florian dann den Aufstieg des Teams in die Oberliga und in die 2. Bundesliga feiern. Einige Jahre später gesellte sich Bastian dazu und seitdem spielen die Cousins gemeinsam beim Aachener SV 06. Unter anderem nahmen die beiden 2019 mit einer RWTH-Hochschulauswahl an einem internationalen Wettkampf in der slowenischen Hafenstadt Koper teil. Nach den Mannschaften aus Ungarn, dem Mutterland des Wasserballs, und Polen belegte die Mannschaft der RWTH Aachen dort einen hervorragenden dritten Platz. Die RWTH- Hochschulmannschaft wird seit 2018 von Bastian König trainiert und betreut.
Steffen wechselte mit Beginn seines Studiums 2011 von den Wasserfreunden Lüdenscheid zum SV blau-weiß Bochum und konnte sich dann schnell von der zweiten Mannschaft in die 1.Mannschaft „hochspielen“. Dort gelang der Aufstieg aus der Oberliga in die zweite Bundesliga. Nach dem Studium ging er für 2 Jahre als Lehrer an eine deutsche Schule in San Salvador, der Hauptstadt in El Salvador und nahm dort zunächst an den pan-amerikanischen Meisterschaften teil, hatte sich dann aber aufgrund der hygienischen Zustände in den hiesigen Bädern vom Wasserball zurückgezogen. Nach seiner Rückkehr 2019 gelang ihm jedoch die Rückkehr in die 1. Mannschaft des SV blau-weiß Bochum. Und machte sich Hoffnungen, mit Bochum in die erste Bundesliga aufzusteigen. Pech, die Saison 2019/2020 fand im März Corona-bedingt ein jähes Ende. Nach den Sommerferien durften nur noch die offenen Pokalspiele ausgetragen werden. Mit Siegen über den SV Rheinhausen und der SGW Rh. Köln / BW Pos. Köln II gewannen die Bochumer das Finale gegen SV Lünen 08 und somit NRW Pokal. Für Steffen ein schönes Abschiedsgeschenk, da er in den der kommenden Saison Bochum aus beruflichen Gründen verlässt und zukünftig für Essen in der Oberliga spielt. Der zeitliche Aufwand wurde aufgrund seines Referendariats in Oberhausen zu groß.
In der Lüdenscheider Mannschaft, die stets mit den studienbedingten Abgängen junger Spielerinnen und Spieler umzugehen hat, wird der Fokus auf die Ausbildung junger Spielerinnen und Spieler gelegt. Gleichzeitig freuen sich die Wasserfreunde in den letzten Jahren vermehrt über die Rückkehr ihrer Eigengewächse nach Abschluss ihrer Berufsausbildung. Zusammen mit einigen Jugendlichen, die in schon recht jungen Jahren sehr gut gegen Herrenmannschaften mithalten können, hat sich diese hochmotivierte Gruppe etabliert.
Florian Turck möchte nach dem Studium aus beruflichen Gründen auf jeden Fall zurück nach Lüdenscheid. Vielleicht trifft das auf den ein oder anderen auch noch zu. "Wir würden uns freuen", so der WFL-Vorsitzende Ulli König.